Nachhaltigkeit

Totsbots V3 AIO: Praxisbericht und Vergleich zur V4

19. Mai 2016

Nachdem mich die Totsbots Easyfit V4-Windeln nicht wirklich überzeugt hatten, hörte ich von einer Bekannten, dass die V3-Version um Einiges besser sein würde. Sie sei schlanker, Sitz und Saugkraft seien besser. Das machte mich neugierig! Per Zufall konnte ich drei gebrauchte und wunderschöne V3-Windeln bekommen. Ich wollte nicht noch einmal so viel Geld ausgeben, wenn ich mir nicht hundertprozentig sicher war.

Mein erster Eindruck der Totsbots V3

Meine drei neuen Totsbots V3 kosteten mich insgesamt 40 Euro. Auch die Vorbesitzerin war davon überzeugt, ihre Kinder waren inzwischen aus dem Wickelalter heraus. Optisch – klar, ein Hingucker. Es handelt sich hierbei um die sogenannte Märchenedition mit sehr hübschen Mustern und schönen Farben.

Stoffwindelstapel Totsbots V3 Märchenedition
Die Totsbots V3

Vergleich zwischen Totsbots V3 und V4 AIO

Wie auch die V4-Windeln lassen sie sich mit Klettverschluss schließen und in der Größen mit Druckknöpfen verstellen. Auch wird sie ähnlich lange passen – von ca. 3,5 kg bis 16 kg. Unserer Tochter passt sie perfekt…sowohl mit 7 Monaten als auch jetzt mit knapp anderthalb Jahren. Das PUL von außen fühlt sich sehr weich an, weicher noch als das der V4. Und obwohl diese drei Exemplare schon unzählige Waschgänge hinter sich haben, sehen sie aus wie neu. Lediglich am Klett sind ein paar Gebrauchsspuren zu sehen. Dies spricht für eine hohe Qualität der verwendeten Materialien.

Legt man die V3 neben die V4 sieht man, dass die V3 wirklich dünner und schmaler ist.

Vergleich Totsbots V3 und V4
Links Totsbots V3 – Rechts V4

Bei diesem Unterschied stellt sich natürlich die Frage: Woher kommt die Saugkraft? Welche Einlagen gibt es? Ein Blick ins Innere bringt Licht ins Dunkel. Es gibt nur eine recht lange, dünne Einlage. Diese ist sehr flauschig und kuschelig – auch noch nach vielen Wäschen. Diese Minkee-Einlage kann man doppelt legen. Allerdings habe ich die unter der Einlage liegende Tasche noch zusätzlich gestopft. Dies klappt ganz wunderbar. Im Vergleich zur V4: Hier gibt es noch eine zusätzliche, ziemlich dicke Einlage, die man anknöpfen kann.

Totsbots V3 Einlage
Flauschige Minkee-Einlage

Die Beinbündchen sind einfach, also nicht doppelt. Was mir gut gefällt ist, dass sie keine Abdrücke hinterlassen. Wie auch die V4 kann sie bei 60 Grad gewaschen werden. Wichtig ist – wie immer – die Wahl des richtigen Waschmittels ohne Enzyme.

So weit die Theorie. Auf den Test war ich ganz besonders gespannt!

Die Totsbots V3 in der Praxis

Pluspunkte sammelt die Totsbots V3 ganz sicher mit ihrer Passform. Sie sitzt einfach perfekt, man kann es nicht anders sagen. Auch die Muster sind hübsch und das Wickeln macht noch mehr Spaß. Man kann sie leicht stopfen, um die Saugkraft zu erhöhen. Insgesamt ist das Handling sehr einfach. Wer von Papier- auf Stoffwindeln umsteigt, wird mit den Totsbotswindeln in dieser Hinsicht keine Probleme haben. Darüber hinaus macht sie einen kleinen Windelpo. Bodies und Hosen kann man ganz entspannt darüber anziehen.

Grandios ist auch das Waschen: Die eingenähte Einlage fällt, sofern man sie in die Lasche gesteckt hat, beim Waschen von selbst raus. Sie trocknet in absoluter Rekordzeit. Bei uns dauerte es immer ungefähr einen Tag. Kein Vergleich zu beispielsweise Höschenwindeln wie Bamboozle oder Hu-Da. Sie sind wieder schnell einsatzfähig. Durch die Druckknöpfe kann man sie in der Größe gut einstellen, wodurch sie einen langen Zeitraum wirklich gut passt.

Alles sehr schön, doch nun kommt das große Aber: Leider lief sie aufgrund des ungünstigen Materials Mikrofaser konsequent aus, genau wie die V4. Den Praxisbericht zur V4 findest du hier in diesem Blogartikel. Dabei war es völlig egal, ob ich sie mit weiteren Einlagen gestopft hatte oder nicht. Interessanterweise lief sie manchmal nur an den Beinen, manchmal aber auch einfach komplett überall aus. Auch diese Windel war unserer Tochter leider nicht gewachsen. Eine Zeit lange habe ich sie wie eine Höschenwindel genutzt, sprich Windel plus Überhose. Das klappte ganz gut, ist aber natürlich nicht ganz der Sinn von AIO-Windeln. Ganz davon abgesehen, dass AIO-Windeln zu den teuersten Windelsystemen zählen. Das Preis-Leistungsverhältnis ist somit alles andere als ideal.


Fazit:

Leider konnte uns die Totsbots V3 – wie schon die V4 – nicht überzeugen. Sie hat viele Vorteile und ist bestimmt für viele Familien passend. Für uns jedoch war die Saugkraft und das eingesetzte synthetische Material nicht überzeugend. Und eine Windel, die permanent ausläuft, stresst Kind und Eltern. Das ist Stress, den man sich im Alltag sparen kann. Somit würde ich diese Windel nicht noch mal kaufen und kann sie auch nicht weiterempfehlen.

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